Fortschritte und kleine Mängel

Heute war ein recht spannender Tag für uns. Zum einen gab es wieder mal wesentliche Fortschritte und zum anderen haben wir heute zum ersten mal eine Baustellenbegehung mit unserem Baubegleiter gemacht. Wir hatten also erstmals einen neutralen und objektiven Fachmann an unserer Seite. Aber der Reihe nach.

Fortschritt 1: Planmäßig wurde heute unsere Decke gegossen. Damit hat das Erdgeschoß jetzt einen Deckel und wir konnten das erste mal ein wenig ein Gefühl dafür bekommen, wie groß unsere Räume werden. Ich war zufrieden. In anderen Rohbauten hatte ich oft den Eindruck, die Zimmer wären sehr klein. Mit Farbe an den Wänden sieht das dann wieder anders aus. Bei uns fühlte ich mich aber schon jetzt im Rohbau wohl. Damit ist der Verzug der Maurer auch wieder aufgeholt und wir sind im Zeitplan.

Fortschritt 2: Die Bohrfirma hat es endlich geschafft, die Bohrung auf die geforderten 100 Meter voranzutreiben. Wir wollten schon das Feiern anfangen, haben aber wieder aufgehört. Nun war das Loch da, aber das ist ja erst die halbe Miete. Da müssen nun einige Schläuche rein (die Erdsonde und Schläuche zum Verfüllen des Bohrlochs). Da war dann wieder Schluß mit der Freude. Man stelle sich relativ starre, 3-5cm dicke Platikschläuche vor, die mit einem Durchmesser von 1,5m aufgewickelt sind. Habt Ihr das Bild vor Augen? Diese Schläuche haben naturgemäß eine Biegung, die auch nicht einfach verschwindet. Und 4 oder 5 von diesen Schläuchen versuchen die Brunnenbauer nun in ein 100m tiefes, gerades Loch zu stecken – per Hand. Bis auf 36m Tiefe haben sie es geschafft. Dann alles wieder rausgezogen, weil sich was verkantet hat.

Ich hatte erwartet, dass die Technik für die Platzierung der Erdsonden ausgereifter ist. Maschine, Loch bohren, Schläuche einbringen, Verfüllen, fertig. Dass das so ein Akt ist, überrascht mich. Unsere Bohrung ist schon ein Running Gag im Baugebiet, im Ort und im Kontakt mit den anderen Team Massivhaus Bauherren.

Hatte ich schon erwähnt, dass die ganze Oper das Bohrloch bei unserem Doppelhauspartner betrifft? Für unsere Hälfte geht der Spaß von vorne los. Ursprünglich wollten sie in 2 Tagen fertig sein.

Dann hat sich heute auch unser Baubegleiter auf den Weg zu uns gemacht und zuerst alleine und dann mit uns gemeinsam alles angeschaut und überprüft. Uns ist ein kleiner Stein vom Herzen gefallen als er sagte, dass es keine gravierenden Mängel gibt. Eigentlich hat er nur zwei Sachen gefunden und die sind nach seiner Aussage nicht schön und er wird sie auch bemängeln, aber sie sind nicht so schlimm, dass man Schadensbegrenzung betreiben müßte.

Zum einen ist ein Fenster schief, aber das kann mit dem Putz ausgeglichen werden. Zum anderen wurde an einigen Stellen eine wichtige Regel beim Mauern, die man schon als Kind beim Lego-Spielen lernt, verletzt. Zum Schluß, als der Termin schon überschritten war, haben die Maurer an einigen Stellen über mehrere Steinreihen den Versatz der Steine vergessen und Fuge auf Fuge gemauert. Das kann, speziell bei Türen, später zu Rissen führen. Aber man kann das wohl noch richten. Da wird sich unser Fachmann drum kümmern.