Heizkosten und Energieberechnungen

Baut man ein Haus, dann erhält man diesen Energieausweis, oder ganz genau Energiebedarfsausweis nach §13 Energieeinsparverordnung. Darin steht dann ein berechneter Wert für den Jahres-Primärenergiebedarf. In unserem Fall ist der Wert 55,40 kWh pro Quadratmeter und Jahr, also gar nicht schlecht, für ein Haus, das weder nach KfW40 noch nach KfW60-Standards gebaut wurde. Aber was sagt uns dieser Wert?

Ich bin ja nun Laie und deshalb sind meine Ausführungen natürlich völlig unverbindlich. Aber ich versuche mal aufzuschreiben, wie ich es verstanden habe. Primärenergiebedarf ist die Energie, die zum Heizen und Bereiten von Warmwasser nach Berechnung aufgewendet werden muss. In unserem Fall sind das Erdwärme und Strom. Bei einer Gasheizung eben Gas und Strom, bei einer Kaminheizung nur Holz. Da wir die Erdwärme „umsonst“ bekommen, bleibt also als Endenergie nur der Strom. Der Wert ist für uns interessant, denn der verursacht Kosten. Für Leute, die mit Gas heizen, sieht das anders aus. Die müssen ihre komplette Primärenergie einkaufen. Hier spart ein günstiger Gasanbieter, den man im Internet sucht, gegenüber dem Erstbesten einige Euros im Jahr.

Der Endenergiebedarf ist in dem Dokument auch angegeben, bei uns mit 3029kWh pro Jahr. Das heißt nach meiner Interpretation, wir dürfen mit einem Stromverbrauch für die Wärmepumpe von 3029kWh im Jahr rechnen. Passt das? So sah es aus:

10/2009 – 10/2010		4220,1 kWh
10/2010 – 10/2011		4019,4 kWh

Das liegt jetzt etwas darüber, aber nicht so ganz daneben. Für die Abweichung sind sicherlich folgenden Gründe wichtig:

  • Wir hatten zwei außergewöhnlich harte Winter.
  • In neuen Häusern ist der Verbrauch immer etwas höher (sinkt ja auch schon)
  • Wir haben inzwischen den Spitzboden ausgebaut und beheizt.
  • Wir halten uns sicherlich nicht an die Idealvorstellungen bei der Berechnung. Unsere Zimmer sind wärmer als angesetzt und wir machen auch so schlimme Sachen wir Dauerlüften.

Damit sind wir zufrieden. Es lohnt sich aber, diese Rechnung beim eigenen Haus einmal nachzuvollziehen, um Unklarheiten oder Fehlern auf die Spur zu kommen. Wenn die Rechnung so gar nicht aufgeht, dann sollte man schon prüfen, ob vielleicht die Heizungsanlage nicht in Ordnung ist oder ob es Fehler gibt, die zu Wärmeverlusten führen.

Und auch wenn alle Werte perfekt sind, sollte man natürlich den Aufwand nicht scheuen, sich je nach Heizungsart (Strom, Gas, Pellets) den günstigsten Anbieter zu suchen. Strom und Gas von einem Anbieter irgendwo aus Deutschland sind nicht schlechter als die Energie von den lokalen Stadtwerken, aber oft billiger. Problematisch sind hier Tarife für Wärmepumpen. Aber das ist ein anderes Thema.

Im Internet gibt es eine Vielzahl von Portalen zum Stromanbieter-Preisvergleich. Es lohnt sich, bei verschiedenen reinzuschauen, denn nicht alle nutzen die gleiche Datenbasis. Außerdem sollte man auch schauen, ob nur ein reiner Vergleich geboten wird oder ob man auch beim Anbieterwechsel unterstützt wird.

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